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KUNST AM BAU
Freiluftschau ohne Eröffnung
Kuratiert von Hans-Jürgen Hafner, Gunter Reski & Marcus Weber
SA 29.08 & SO 30.08 jeweils 14-20 Uhr

Rummelsburger Landstrasse 15 (gegenüber Shelltankstelle)
12459 Berlin

Mit Arbeiten von: 3 Hamburger Frauen / Franz Ackermann / Bettina Allamoda / Peter Angermann / Michael Beutler / Kamilla Bischof / Viola Bittl & Thomas Werner / Henning Bohl / Lutz Braun / Marieta Chirulescu + Ana Botezatu /Sunah Choi / Matthias Dornfeld / Andrej Dubravsky / Peter Duka / Jens Einhorn / Stefan Ettlinger / Isabelle Fein / Friederike Feldmann / Max Geisler / Sebastian Hammwöhner / Uwe Henneken / Andy Hope 1930 / Jasmine Justice + Jesse Farber / Aneta Kajzer / Thomas Kilpper / Maximilian Kirmse / Dieter Krieg / Claudia Kugler / Christine Lemke / Lorenz Lindner / Frank Maier / Ariane Müller / Lukas Quietzsch / Charlotte Rahn / Henrieke Ribbe / Nina Rohde / Florian Rossmanith / Isa Schmidtlehner / Anne Speier / Lucie Stahl / Peter Stauss / Martin Städeli / Ulrich Strothjohann / Megan Frances Sullivan / Wawa Tokarski / Klaus-Martin Treder / Raphaela Vogel / Gabriel Vormstein / Ina Weber / Marcus Weber / Lea von Wintzingerode + Filipe Lippe / Mirjam Visaczki / Jens Wolf / Claudia Zweifel & Lina Launhardt 

Andrej Dubravsy, Claudia Zweifel & Lina Launhardt, Claudia Kugler


Maximilian Kirmse

Die Ausstellungsidee stammt aus der Zeit, als die Rückseite des Gartenzauns wie ein unerreichbares Reiseziel erschien. Das hat sich geändert. Während wir - immer noch etwas unbehaglich - in einem halb vollen und maskierten Zugwaggon sitzen, warten Urlaubsheimkehrer in Bayern vergeblich auf ihre Corona-Testergebnisse. Aus Traumstränden werden nach wie vor Risikogebiete und in Peking darf die Gesichtserkennung wieder ganze Arbeit leisten. So richtig sicher fühlt sich die Lage nicht an.

Umso mehr interessiert uns die Vorstellung und Umsetzung einer Ausstellung, in der sich Exponate in temporär behausten Umständen wiederfinden. Ehrlich gesagt, wollte die Kunst schon immer gern zelten gehen. Besonders prominent wurde ein Ein-Mann-Zelt namens „Realismus“, das mitten in Paris stand. In der Zeitung war die Tage zu lesen, die Zeiten des internationalen Kulturtourismus seien unwiderruflich vorüber. Mal schauen, wer zur Art Week kommt - die Anti-Corona-Schutzmaßnahmen-Fraktion hat sich Busunternehmer ins Boot geholt. Wir schaffen es noch bis nach Berlin-Rummelsburg. Die Fragen in den Gesichtern sehen am Ortsrand anders aus. Malerei, ihre medialen Ableger und installativen Ausläufer in widrigen Umständen zu zeigen, erscheint hier insofern vielversprechend, als sich unter dem Stichwort „Embedded Painting“ eine vielversprechende Schubumkehr zwischen Binnenmedien ankündigt. Auf einer Gewerbebrache werden in zehn bis zwanzig Zelten und textilen Hütten/Räumlichkeiten Bilder, Objekte und Installationen eine temporäre Behausung finden. Flexible temporäre Architektur und begehbare Displays sollen hier weniger Demut und Improvisation vermitteln, als aktualisierten visuellen Proviant und Potentiale liefern, die vielleicht auch materialisierte Beipackzettel für eine  möglicherweise grundlegend veränderte Kunstwelt in petto haben.

Ein bisschen geht es uns auch darum, einen Anlass herzustellen, wie man - nach Wochen und Monaten mehr oder weniger freiwilliger Distanz - wieder in die Gänge kommt, ohne Rückschläge ausschließen zu können. Steigt die Infektionszahl kurzfristig exponentiell an, werden wir die Schau sicherheitshalber absagen und auf später verschieben - wir freuen uns dann immer noch darauf. Zoom-Konferenzen und Onlinepräsentationen mögen Distanzen verkürzt erscheinen lassen. In der Gegenprobe tragen auf Abstand gestellte Stühle und über ganze Tage verteilte Ausstellungseröffnungen nicht unbedingt zu Konzentration bei. Dass eingeübte Rituale sich vielleicht nicht automatisch wiedereinspielen, wirft nochmals anders die ohnehin brisante Frage auf, wo und wie Kunst und Öffentlichkeit aufeinandertreffen.

Das Ganze mag noch nach einer Kunst auf der Durchreise und Zwischenstopp ohne rechtes Reiseziel klingen. Wir vermuten die Arbeiten und Besucher*innen kehren nach Ende des Ausstellungswochenendes an der Rummelsburger Landstrasse erfrischt und erleichtert nach Hause zurück.

Lea von Wintzingerode, Raphaela Vogel
Kunst am Bau / Berlin-Rummelsburg

Thomas Werner & Viola Bittl

Peter Stauss, Martin Städeli

Andrej Dubravsky, 3 Hamburger Frauen

Kunst am Bau / Berlin-Rummelsburg

Kamilla Bischoff

Charlotte Rahn, Dieter Krieg

Lageplan

Henrieke Ribbe, Thomas Kilpper, Raphaela Vogel

 

Christine Lemke
Friederike Feldmann
Peter Duka
Kunst am Bau / Berlin-Rummelsburg
Gabriel Vormstein, Sebastian Hammwöhner
Marcus Weber
Kunst am Bau / Berlin-Rummelsburg
Nina Rhode
Peter Angermann
Uwe Henneken

 

 

 

 

 

Katalog
Trennungen bei Wörter und Menschen
Starship Verlag
ISBN 978-3-9817229-3-2